Der ãEngel des HerrnÒ

Vachendorf im Chiemgau, 13. Dezember 1975

 

Dreimal am Tag, morgens, mittags und abends lŠuten die Glocken unserer Kirchen zum ãEngel des HerrnÒ. Aber wer achtet denn noch darauf? Es sind wohl nur noch ganz wenige. Und doch wŠre diese Tagesweihe am Morgen, Mittag und Abend an den menschgewordenen Sohn Gottes und seine jungfrŠuliche Mutter Maria so schšn und sinnvoll.

Sehen wir dieses Gebet, seine Geschichte und seine Bedeutung einmal nŠher an mit dem Ziel, uns wieder mehr fŸr diese sinnvolle Form der Verbundenheit mit Christus und Maria zu begeistern und andere wieder dafŸr zu gewinnen. Denn diese kurze Gebetspause am Morgen, Mittag und Abend eines jeden Tages tŠte uns bei der Hast und Unruhe unserer Zeit – wir leiden ja alle, wie Erzabt Benedikt Reetz von Beuron einmal gesagt hat, an der gefŠhrlichen ãAngina temporisÒ – so gut, um uns nicht ganz ans Irdische zu verlieren und immer wieder neuen Mut und neue Kraft zu schšpfen in der Verworrenheit unserer Zeit!

Wie der ãEngel des HerrnÒ zum GebetlŠuten am Morgen, Mittag und Abend gebetet wird, braucht eigentlich nicht eigens erwŠhnt zu werden. Im leider unvollstŠndig gebliebenen ãLexikon der MarienkundeÒ (I/217) wird der ãEngel des HerrnÒ (nach seinem lateinischen Anfang ãAngelusÒ genannt) so definiert: Der ãEngel des HerrnÒ besteht aus drei beim Angelus-LŠuten gebeteten Ave Maria nach je einem auf die Menschwerdung Gottes bezŸglichen Text, der 1. Die Engelsbotschaft (Lk 1, 28-35), 2. Die Einwilligung Mariens (Lk 1,38) und 3. Die Menschwerdung Gottes (Joh 1,14) enthŠlt und so lautet: ãDer Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft – Und sie empfing vom Hl. Geist. Ave Maria ... Maria sprach: Sieh, ich bin die Magd des Herrn – Mir geschehe nach deinem Wort. Ave Maria ... Und das Wort ist Fleisch geworden – Und hat unter uns gewohnt. Ave Maria...Ò Dazu gehšrt noch im offiziellen, kirchlichen Wortlaut der erst spŠter hinzugefŸgte Versikel: ãBitte fŸr uns, heilige GottesgebŠrerin – Auf dass wir wŸrdig werden der Verhei§ungen Christi!Ò Darauf folgt noch das Gebet: ãWir bitten dich, o Herr, gie§e diene Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt; fŸhre uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Durch Christus unseren Herrn.Ò

Dieser genaue Gebetstext ist das letzte in der Entwicklung, die der ãEngel des HerrnÒ durchgemacht hat. Am Anfang steht einfach – ohne fixen Text – das GebetlŠuten mit der Aufforderung, der Menschwerdung Gottes aus der Jungfrau Maria dankbar zu gedenken. Und zwar begann die Geschichte des "Engels des HerrnÒ 1. Mit dem gebetlŠuten am Abend. Erst spŠter folgte 2. Das GebetlŠuten am Morgen, schlie§lich auch noch 3. Das zu Mittag.

Schauen wir uns diese Entwicklungsgeschichte des ãEngel des HerrnÒ etwas nŠher an:

  1. Das AbendlŠuten: Es geht wohl bis ins 10. Jahrhundert zurŸck und zwar ursprŸnglich als klšsterliche †bung die verlangte, dass nach dem kirchlichen Abendgebet, der sogenannte Komplet, wŠhrend eines kurzen GlockenlŠutens noch einige Gebete gemeinsam verrichtet wurden. Diese Gebete waren als Gru§ an die jungfrŠuliche Mutter des Herrn gedacht. Dreimal lŠutete dabei die Glocke mit kurzen Unterbrechungen jeweils ein Ave Maria lang. Hier spielte wohl die Ansicht der mittelalterlichen Theologen herein, dass der Engel Gabriel nach dem Bericht des LkEv in der Abendstunde Maria die frohe Botschaft gebracht habe, dass sie Mutter des Sohnes Gottes werden solle. So wurde sehr frŸh dieses abendliche GebetlŠuten zu einem GedŠchtnis an die Menschwerdung Gottes unter dem jungfrŠulichen, unbefleckten Herzen Mariens.

Im 13. Jahrhundert scheint dieser klšsterliche Brauch auch bei den Laien Eingang gefunden zu haben, gefšrdert vor allem durch die Sšhne des Hl. Franziskus. Der heilige Generalobere des Franziskanerordens und Kirchenlehrer Bonaventura schrieb auf dem Ordenskapitel zu Pisa im Jahre 1263 vor, dass ãdie BrŸder in ihren Predigten das Volk anleiten sollten, beim LŠuten der Glocken zur Stunde der Komplet mehrmals die seligste Jungfrau zu grŸ§en, da dies nach der Meinung einiger erlauchter Gottesgelehrter gerade die Stunde sei, da sie vom Engel gegrŸ§t wurdeÒ. So ist dieser abendliche Gru§ an Maria zur Stunde der VerkŸndigung zwischen DŠmmern und Dunkeln im Anschluss an die Komplet der Priester und Ordensleute zur Komplet, zum Abendgebet des glŠubigen Volkes geworden. – Dieses abendliche GebetlŠuten finden wir im ausgehenden 13. Jahrhundert bereits in mehreren LŠndern bezeugt.

Am 4. Oktober 1318 hat Papst Johannes XXII. In einem Brief die schon weit verbreitete fromme †bung des ãAngelusÒ ausdrŸcklich gelobt, 1327 hat er diese †bung dann auch in Rom, wo sie bis dahin unbekannt gewesen war, eingefŸhrt.

Mitte des 15. Jahrhunderts war dann der abendliche ãAngelusÒ schon in ganz Europa allgemein Brauch, ja sogar strenge Vorschrift. Ein Erlass des Kšnigs Ludwig XI. von Frankreich  vom 1. Mai 1474 forderte: ãAlle Franzosen, Vornehme wie Gemeine, sollen sich beim Schlag der Glocke niederknien, andŠchtig das Kreuz machen und zu Unserer Lieben Frau um den Frieden betenÒ. – Hier hšren wird, wie das abendliche GebetlŠuten nicht blo§ zum dankbaren Gedenken an die Menschwerdung Gottes aus Maria der Jungfrau aufrief, sondern auch zum Gebet um den Frieden. Am Abend sollte es ruhig werden in einem  Haus, in einer Stadt. Feierabend sollte gemacht werden, das Tagewerk sollte beendet sein und friede sollte einkehren bei den Menschen, bei den Eheleuten, in den Familien. Und dieses Wort vom Frieden (im Sinn des Hl. Augustinus ãPax est tranquillitas ordinis – Friede ist Ruhe in der OrdnungÒ) verstand man dabei dann auch im weiten Sinn und so betete man um Frieden in der Welt, um Frieden zwischen den Všlkern und Staaten, um Frieden all dort, wo er durch Feinde bedroht war. Alte deutsche Glockeninschriften weisen bereits im 14., 15. Jahrhundert auf diese Gebetsintention des abendlichen ãAngelusÒ und des dazugehšrigen GebetlŠutens hin: ãO Rex gloriae, veni cum pace (O Kšnig der Herrlichkeit, komm mit deinem Frieden!) oder ãAve Maria, gratia pena, impetra nobil pacem!Ò (Sei gegrŸ§t Maria, Gnadenvolle, erbitte uns den Frieden!) – Vergessen wir hier nicht, dass ja die VerkŸndigungsstunde von Nazareth die gro§e ãSternstunde des FriedensÒ fŸr die ganze Menschheit war, die Stunde der EmpfŠngnis des FriedensfŸrsten, der die sŸndige Menschheit mit dem erzŸrnten, beleidigten Gott versšhnt und zwischen beiden wieder Frieden gestiftet hat! ãFriede sei ihr erstÔ GelŠute!Ò Dieser Wunsch Friedrich Schillers in seinem ãLied von der GlockeÒ hat im abendlichen GebetlŠuten um den Frieden seinen Ursprung.

  1. Das GebetlŠuten am Morgen: Hat das glŠubige Volk im abendlichen AngeluslŠuten einen sinnigen Ersatz fŸr die kirchliche Komplet, das liturgische Abendgebet der Priester und Ordensleute, gefunden, so brauchte es auch einen volkstŸmlichen Ersatz fŸr die (Prim und) Laudes, das kirchlich liturgische Morgengebet und Morgenlob im Stundengebet der Priester und Ordensleute. So rief das abendliche GebetlŠuten schlie§lich fast notwendig nach der ErgŠnzung durch das GebetlŠuten und den ãAngelusÒ am Morgen. Es kam im 14. Jahrhundert auf in Erinnerung an Maria, den ãMorgensternÒ (Stella matutina) an der Spitze aller Gestirne des neutestamentlichen Heilsgeschehens, wie Papst Bonifaz IX. 1390 es unterstrichen hat in einem Mahnschreiben an den Klerus in Bayern, den der Papst mahnte, bei der ãMorgenršteÒ in allen Kirchen die Glocken zum Ave Maria lŠuten zu lassen nach dem in Rom bereits eingebŸrgerten Brauch.

(Das Šlteste Zeugnis fŸr dieses Angelus-LŠuten am Morgen haben wir in einer Vorschrift des Abtes Thomas I. von Monte Cassino (1285 – 1288), der bestimmte, dass der Sakristan die Glocken lŠuten solle zum Ave Maria am Morgen wie am Abend.  In der Chronik von Parma von 1317 begegnet uns ebenfalls der ãAngelusÒ am Morgen in der Form eines dreimaligen Glockenzeichens zum Beten des Ave Maria zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria und um Erhaltung und Bewahrung des Friedens. 1322 finden wir dieses GebetlŠuten am Morgen auch in Spanien bezeugt, 1368 in Frankreich (auf der Synode von Lavour in der Provinz Toulouse), 1399 in England. Von da an schrieben auch viele deutsche Dišzesen neben dem GebetlŠuten am Abend ein solches auch am Morgen vor, z.T. auch mit Gebet um den Frieden (z.B. in Breslau 1416, in Kšln und Mainz 1423).)

Wie sinnvoll ist doch dieser Gru§ an Maria und ihren gšttlichen Sohn am Morgen, am Beginn eines neuen Tages, gar wenn man sich dabei im Sinn des marianischen Bekenntnisses ãSiehe, ich bin eine Magd, ein Knecht des Herrn, mir geschehe...Ò zur restlosen Bereitschaft bekennt, tagsŸber in allem, in Freud und Leid, bei Opfer, MŸhsal, Arbeit und PflichterfŸllung dem Willen Gottes zu entsprechen und das ganze Tagewerk als Gottesdienst, zur grš§eren Ehre Gottes aufzufassen.

  1. Das GebetlŠuten am Mittag: Es kam zuletzt erst auf, nŠmlich im Jahre 1456, als Papst Callixtus III. mit seinem apostolischen Schreiben ãCum his superioribus annisÒ vom 29. Juni 1456 das mittŠgliche GebetlŠuten offiziell vorschrieb, damit das Volk um Gottes Hilfe in der damaligen TŸrkengefahr um Frieden, um Frieden fŸr das christliche Abendland und seine Bewahrung vor dem Sturm aus dem Osten, bete. Dieser ursprŸnglich nur in den von den TŸrken bedrohten LŠndern …sterreich, Ungarn, Bšhmen, Kroatien vorgeschriebene mittŠgliche GebetlŠuten wurde bald auch in den nicht unmittelbar bedrohten Gebieten Europas Ÿblich, in Frankreich, in England, in Italien.

Papst Pius XII. hat in seinem Apostolischen Schreiben ãDum maerenti animoÒ vom 29. Juni 1956 an das 500-Jahr-JubilŠum des mittŠglichen GebetlŠutens erinnert und hat damals die GlŠubigen der ganzen Weltkirche dringend aufgefordert, beim ãEngel des HerrnÒ zu Mittag vor allem an die Kirche des Schweigens hinter dem Eisernen Vorhang im kommunistisch gewordenen Osten zu denken, um nach dem Beispiel unserer glŠubigen vorfahren von Gott auf die FŸrsprache Mariens Hilfe zu erflehen gegen die Bedrohung des Abendlandes durch den gottlosen Kommunismus. Der ãEngel des HerrnÒ vor allem in der Mittagszeit solle – so wŸnschte es damals der gro§e Marienpapst – das mŠchtige Friedensgebet der ganzen Christenheit, der vereinte Gebetssturm fŸr die verfolgen und gemarterten Glieder des mystischen Leibes sein. Wie aktuell wŠre doch diese pŠpstliche Mahnung von 1956 auch heute noch und heute wieder, wo der Angriff des gottlosen Kommunismus ideologisch und militŠrisch immer bedrohlicher wird. Der ãEngel des HerrnÒ in der Mittagsstunde war einst das gro§e Sturmgebet des vom Halbmond bedrohten Abendlandes und ohne dieses Gebet und ohne den Geist, der damals durch dieses Gebet wachgerufen worden ist, wŠre damals Mitteleuropa zu einer Kolonie Asiens geworden. Ob es nicht auch in unserer Zeit so sein kšnnte, dass durch das Gebet des ãEngels des HerrnÒ beim GlockenlŠuten jener wahrhaft abendlŠndisch-christliche Geist wieder wachgeweckt wird, den es braucht, um den gottlosen Kommunismus und Materialismus aus dem Osten standhalten zu kšnnen?

Auch Papst Paul VI. hat in seinem Apostolischen Schreiben ãMarialis cultusÒ vom 2. Februar 1974 mit vielsagenden Worten an die Bedeutung und an den Inhalt des ãEngel-des-Herrn-GebetesÒ erinnert. Aber wer beherzigt denn schon solche Papstworte, wo man es sich heute weithin fast zur Gewohnheit gemacht hat, den Papst und seine lehramtlichen €u§erungen in Enzykliken, Mahnschreiben und Ansprachen lŠcherlich zu machen und zu verspotten?

Aber nicht blo§ auf die eifrige fromme †bung dieser Gebetsform des ãAngelusÒ kŠme es an, sondern vor allem auf das Meditieren und Beherzigen des dabei verwendeten vielsagenden Gebetstextes. Denn der Wortlaut des ãEngels des HerrnÒ ist wie ein Compendiium wie eine sehr prŠzise und genaue Kurzfassung der christlichen Glaubenslehre; er ist eine ganz knappe Volksbibel, ein Kurzkatechismus, in welchem uns berichtet wird, wie das Ewige Wort Gottes, der wesensgleiche Sohn des himmlischen Vaters, zu unserer Erlšsung auf unsere Erde herabkam und welche Antwort ihm bei seiner Anfrage nach der Mitwirkung der Menschheit im Erlšsungswerk durch die Vertreterin der ganzen Menschheit, durch die seligste Jungfrau Maria, zu Teil wurde. Gott hat die sŸndig gewordene Menschheit nach ihrem schweren Fall nicht aufgegeben, er hat sich ihrer erbarmt: ã Gott der Vater lie§ sich rŸhren, dass Er uns zu retten sann; und den Ratschluss auszufŸhren, trug der Sohn sich freudig an...Ò der Sohn Gottes selbst wollte einer aus unserem Menschengeschlecht werden, um fŸr uns sŸhnen, leiden und sterben z u kšnnen. Er wollte aber Mensch werden aus einer Jungfrau. Diese aber sollte freiwillig dazu einstimmen. Sie tat es in so vorbildlicher Weise, mit so ergreifender Demut und mit so gro§mŸtiger Bereitschaft fŸr den Willen Gottes, dass uns allen eigentlich gar nichts anderes Ÿbrigbleibt, als ihr nachzusprechen, was sie gesagt hat: ãSiehe, ich bin die Magd des Herrn! Mir geschehe nach deinem Wort!Ò

Es lohnt sich aber, meditierend auf den ganzen Dialog einzugehen, der sich zwischen dem von Gott gesandten Engel Gabriel und der Jungfrau Maria abgespielt hat. Denn ein wichtigerer Dialog ist wohl kaum je in der Geschichte der Menschheit gefŸhrt worden.

Der Dialog begann mit dem Gru§, mit dem Gru§ des Engels Gabriel: ãAve Maria!Ò Der Engel hatte vom unendlich gro§en, dreimal heiligen Gott den Auftrag bekommen, Maria zu befragen, ob sie einwillige, Mutter des Sohnes Gottes zu werden. Heilighoher Auftrag war da dem Engel Gabriel zuteil geworden. Und ein Auftrag Gottes ist fŸr die Engel – wir sind ja alle so unmodern und glauben noch an ihre wahre, hšchst reale, personale Existenz – ein Auftrag Gottes ist – wie gesagt – fŸr einen Engel immer heiliger Befehl.

(Aber Befehle kann man – wir wissen das selber zu gut – so oder so ausfŸhren; mŸrrisch, unfreundlich, gleichgŸltig, teilnahmslos – oder aber froh bewegt, voll eigener, innerer Anteilnahme ...

Der Engel Gabriel gehorchte und fŸhrte Gottes Auftrag aus. Er hŠtte sich dabei denken kšnnen: ãBefehl ist Befehl, ja, aber verstehen kann ich hier Gott schon gar nicht, dass er in seinem Sohn Mensch werden will, dass er sich so tief herablassen will ... Das ist auch fŸr einen Engel unbegreiflich! Gewiss, ich werde den Auftrag Gottes ausfŸhren und gehorchen, aber wie kann ich dabei Freude haben? Ich werde also die Nachricht Ÿberbringen. Aber dass ich etwa jenes MŠdchen, zu dem mich Gott sendet und das er in unbegreiflicher Gnadenwahl ausersehen hat, Mutter seines Sohnes zu werden, grŸ§e, wenn ich ihr die Nachricht Ÿberringe, nein, das steigt mir schon gar nicht herauf: dieses arme, einfache, ja einfŠltige, weltfremde MŠdchen in diesem unbekannten, schmutzigen BergstŠdtchen Nazareth, in einem Arbeiterviertel in einer hšchst bescheidenen Arbeiterwohnung soll ich, ein Engel Gottes, einer der erhabensten reinen Geister, grŸ§en? Ich bin ihr doch unsagbar weit Ÿberlegen an WŸrde, an Rang und stand, an Intelligenz, Charakter und Heiligkeit! Nein, der Engel Gabriel hat sicher nicht so gedacht, wie wir es vielleicht getan hŠtten, wo in fast allen von uns ein unausrottbarer klassenkŠmpferischer †berlegenheitsdŸnkel jenen Menschen gegenŸber steckt, von denen wir annehmen, dass sie weniger sind als wir.

Der Gabriel erkannte mit der VerstandesschŠrfe und Erkenntnisklarheit, wie sie einem Engel, einem reinen, in der Gnade und Liebe Gottes und in der beseligenden Gottesschau lebenden Geist eigen ist: ã wenn Gott ein Menschenkind zu solcher wŸrde auserwŠhlt, Mutter seines Sohnes zu werden, dann muss dieses Menschenkind von der Huld und Gnade Gottes so Ÿbervoll sein, dass ihm ergreifende Seelenschšnheit eigen ist. Gewiss, ein schlichtes, einfaches Menschenkind ist diese Jungfrau Maria, zu der ich gesandt werde, aber die Gnade, d ie sie vom ersten Augenblick ihres Daseins an besitzt, ist so ŸberwŠltigend gro§, dass davor alle anderen Wertma§stŠbe fŸr die Beurteilung von Wert und WŸrde eines Menschen ihre Richtigkeit und Wichtigkeit verlieren. Und die Berufung zur jungfrŠulichen GottesmutterwŸrde stellt dieses MŠdchen auf so hohe Rangstufe auf der Stufenleiter der Geschšpfe Gottes, dass sie dadurch auch Ÿber uns Engel zu stehen kommt und eigentlich unsere Kšnigin ist!Ò

Darum mag der Entschluss des Engels Gabriel sofort festgestanden haben: ãIch will Maria so herzlich, so froh, so freundlich und freudig, und so ehrfurchtvoll grŸ§en, wie es sich fŸr dieses schšnste und reinste und zu Hšchstem auserwŠhlte Menschenkind geziemt.Ò Und) wie der Engel Gabriel nun vor Maria stand, sie umstrahlend mit Ÿberirdischem Licht, da erklang nun jener Engelsgru§, der von da an nicht mehr verstummen sollte und nach einem Wort von Alban Stolz zum ãunendlichen Gru§Ò geworden ist: ãAve Maria, gratia plena...Ò ãSei gegrŸ§t, Gnadenvolle, der Herr ist mir dir, du bist geb...Ò Nach diesem Gru§, der so inhaltsreich und tief war, dass ihm die VerstandesschŠrfe aller Exegeten und Theologen von 1900 Jahren noch nicht ausschšpfen konnte und die fromme Betrachtung darŸber noch immer nicht an ein Ende gekommen ist und weiterwirken wird, auch wenn noch so viele verwirrte und verfŸhrte Menschen diesen Gru§ in gotteslŠsterischer Weise verspotten und verdrehen und lŠcherlich machen, nach diesem einmalig schšnen Gru§ setzte dann jener Dialog ein, den wir alle kennen: Der Engel richtete die Botschaft Gottes aus: ãFŸrchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade gefunden bei Gott. Siehe, du sollst empfangen und einen Sohn gebŠren. Dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird gro§ sein und Sohn des Allerhšchsten genannt werden.... Da sprach Maria: ãWie soll dies geschehen, da ich keinen Mann erkenne?Ò ãEinen Mann erkennenÒ war damals der gelŠufige Ausdruck fŸr die eheliche, geschlechtliche Liebeshingabe einer Frau an den Mann. Wenn Maria nun sagte, dass sie keinen Mann fŸr die eheliche, geschlechtliche Liebeshingabe erkenne, so stand dahinter ihre Bereitschaft, trotz ihrer brŠutlichen Verbundenheit mit Joseph jungfrŠulich zu bleiben. Es ist dabei unwichtig, ob man diesen Entschluss Marias mit dem Hl. Augustinus und vielen spŠteren Theologen als ein fšrmliches GelŸbde der JungfrŠulichkeit versteht oder als blo§en Vorsatz dazu. Die Verwunderung, die aus der Antwort Marias auf das Angebot des Engels Gabriel spricht, setzt jedenfalls voraus, dass dieser Entschluss Marias nicht erst in jenem Augenblick gefasst worden war, sondern bereits vorher feststand.

Die Frage Marias, wie dies – dass sie nŠmlich Mutter des Messias werden soll – geschehen kann, ãda sie keinen Mann erkenntÒ, war dabei sicher nicht Ausdruck des Unglaubens, sondern nur Ausdruck der Besorgtheit um ihre JungfrŠulichkeit: Sie sah einfach im natŸrlichen Bereich keinen Weg, die vorgenommene JungfrŠulichkeit mit der ihr angebotenen Mutterschaft zu vereinbaren. Sie will Gott gehšren, und zwar ganz und fŸr immer – im jungfrŠulichen Stand. Und wenn dies nicht mšglich sein sollte, wŸrde sie sogar auf hšchste WŸrde und Ehre, auf ehrenvollste ErwŠhlung zu hšchster Mutterschaft, verzichten. Reinheit und JungfrŠulichkeit gingen Maria Ÿber alles. Ist das nicht vielsagend?

In unserer Zeit mit ihrer beschŠmenden Sexsucht, in der die Reinheit, die JungfrŠulichkeit, nichts mehr zu bedeuten scheint, leichtfertig weggeworfen, lŠcherlich gemacht und verspottet wird in gemeinen Zoten, in Sex-Illustrierten, in Pornozeitschriften und Sexreportfilmen und in einer Zeit, in der durch eine total verfehlte SexaufklŠrung die Liebe zur Reinheit und sittlichen Sauberkeit schon im kleinen Schulkind untergraben wird, da mag das Wort Marias, das sie im Dialog mit dem Engel Gabriel sprach, zwar vielen hšchst unzeitgemŠ§ vorkommen, zumal auch manche Theologen und Exegeten eine rationalistische, entsakralisierende Interpretation dieses Wortes Marias vertreten, und doch ist dieses marianische Wort der Sorge um Reinheit und JungfrŠulichkeit eine Ÿberaus aktuelle Botschaft an alle noch glŠubigen Menschen. Voran an jene Jugend, die noch fŸr Ideale aufgeschlossen ist und noch nicht allen Idealismus in triebhafter Sexgier, in List und Sucht erstickt hat. Marias Botschaft in ihrem 1. Wort lautet  fŸr die Jugend: Erst die Reinheit und alles andere nur, soweit es vereinbar ist mit Reinheit und sittlicher Sauberkeit! Das war jedenfalls die Seelenhaltung Marias! Das sollte die Haltung wahrhaft katholischer junger Menschen sein. Aber wo ist denn heute die kath. Jugend, die ein solches Wort Maria nachsieht, ehrlich, Ÿberzeugt, energisch, tapfer: Reinheit zuerst und in allem und alles andere, Freude, Fršhlichkeit, Geselligkeit, Unterhaltung, VergnŸgen, Bekanntschaft, Liebe, alles das nur und so weit, als es die Reinheit des Herzens, die innere Sauberkeit und Sittlichkeit nicht gefŠhrdet!! Wo sind heute die kath. JugendfŸhrer und Jugendseelsorger, die noch an das Ideal der Reinheit und der gottgeweihten JungfrŠulichkeit zu erinnern wagen, fŸr das durch die Jahrhunderte der Kirchengeschichte – angefangen von den Hl. Jungfrauen und MŠrtyrinnen Agatha, Luzia, Agnes, Caecilia bis hin zur Hl. Maria Goretti, die Papst Pius XII. vor 25 Jahren heiliggesprochen hat, sogar das Martyrium erlitten wurde?

Auf Marias Frage: ãWie soll dies geschehen, da ich keinen Mann erkenne?Ò gab ihr der Engel Gabriel die erbetene Antwort. Sie war klar und eindeutig: Bei Gott ist kein Ding unmšglich und alles, was bei der Menschwerdung des Sohnes Gottes geschehen soll, wird gewirkt von der Allmacht und Weisheit Gottes: ãHl. Geist wird Ÿber dich, Maria, kommen, und die Kraft des Allerhšchsten wird dich Ÿberschatten!Ò Deine Reinheit und JungfrŠulichkeit soll dabei nicht angetastet werden, das Wunder der Menschwerdung des Sohnes Gottes soll geschehen durch †berschattung des Hl. Geistes: Du Maria, sollst Mutter werden und Jungfrau bleiben, einzige Jungfrau unter allen MŸttern, einzige Mutter unter allen Jungfrauen!

Da sprach Maria in diesem denkwŸrdigen Dialog, an den wir uns im Gebet des ãEngels des HerrnÒ immer wieder erinnern, ihr zweites Wort: ãSiehe, ich bin die Magd des Herrn. mir geschehe nach deinem Wort!Ò

Dieses Wort Marias in ihrem Dialog mit dem Engel Gabriel ist gro§, nicht blo§ deshalb, weil dadurch das grš§te Ereignis der Heilsgeschichte, die Menschwerdung Gottes, ermšglicht wurde und sich ein Vergleich zwischen dem ãfiatÒ (es geschehe) Marias und dem ãFiatÒ (es geschehe, es werde!) des Schšpfergottes vor dem Schšpfungswerk (vgl. Gen 1,3 ff) nahelegt, sondern auch deshalb, weil dieses Wort Marias heilige Bereitschaft Gott gegenŸber kundtut: ãFiat mihi!Ò (Mir geschehe, mit mir geschehe, was du gesagt hast!). Zu allem, ausnahmslos zu allem, was Gott von Maria verlangt, spricht sie hier ihr bereites Ja: Nicht nur zur GottesmutterwŸrde, auch zur SchmerzensmutterbŸrde! Magd will sie Gott gegenŸber sein in Demut, in Dienmut, in Dienstbereitschaft gleich dem Messias, der als leidender, sŸhnender, selbstlos dienender Knecht Gottes angekŸndigt worden war (vgl. Is 53, 1 – 12). Gott dienen, ja, das sollte Marias ganze Lebensaufgabe sein; ob das nun fŸr frohe oder fŸr schwere Stunden galt, ob Gott sie fŸr Gro§es oder fŸr unbedeutend kleine Aufgaben in Anspruch nahm als seine Magd; sie wollte ganz fŸr Gott da sein: ãSiehe, ich bin die Magd des Herrn!Ò

Ist das nicht wieder ein hšchst bedeutsames, lehrreiches und zeitgemŠ§es Wort? UnzeitgemŠ§ freilich fŸr die vielen, die Gott zu einer armseligen Randerscheinung ihres Lebens degradiert haben und nur noch an das Verdienen, nicht mehr an das Dienen denken, nur noch auf den eigenen Vorteil sinnen und in erbŠrmlicher Selbstsucht und VergnŸgungssucht der Pflicht und dem Dienst nach Mšglichkeit aus dem Wege gehen.

Wie gro§ ist doch heute die Zahl derer – leider auch unter getauften Christen – die den Dienst Gottes, angefangen von der PflichterfŸllung bis zum Gottesdienst im engeren Sinn in der Sonntagspflicht, als nebensŠchlich, als unwichtig oder auch nur als zweitrangig betrachten! Wie klein und erbŠrmlich denken doch viele Menschen von Gott, dass sie ihn so behandeln und den Dienst den sie ihm schulden, so bagatellisieren?! Ganz anders dachte Maria. Die demŸtige Magd des Herrn mšge den Menschen unserer Zeit, voran jenen, die sich durch die Priesterweihe oder die OrdensgelŸbde oder gar durch beides dazu verpflichtet wissen, Gott in Treue und Ganzhingabe dienen zu mŸssen, die rechte Dienstbereitschaft und noch mehr Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein verschaffen in dem, was sie Gott und Ÿber Gott den Mitmenschen schuldig sind. Wir alle mŸssen von der demŸtigen Magd des Herrn lernen, Knechte und MŠgde Gottes zu sein, wenn Er und ruft, wenn Er unsere Dienste fšrdert, wenn Er unseren Gehorsam seinem heiligen Willen und Gebet und der Berufung gegenŸber fordert und verlangt!

Nachdem Maria ihre Bereitschaft erklŠrt hatte, Magd des Herrn zu sein, vollzog sich das Wunder aller Wunder, die Menschwerdung Gottes im jungfrŠulichen Schoss Mariens! Der Engel aber mag sich tief verbeugt und als erster den menschgewordenen Sohn Gottes angebetet haben: ãUnd das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt!Ò

Die Erlšsung der Menschheit nahm ihren Anfang...

Dreimal am Tag erinnert uns die Glocke an dieses Geheimnis gšttlicher Allmacht und Liebe und an die demŸtige Bereitschaft und Opfergesinnung des reinsten und edelsten Menschen.

Dieses dreimalige Bekenntnis zur Menschwerdung Gottes aus Maria der Jungfrau am Morgen, Mittag und Abend eines jeden Tages kšnnte, tŠglich erneuert, in uns allen in dieser verworrenen, materialistischen Zeit den Sinn fŸr Gott, fŸr das Heilsgeheimnis Gottes, das Er in seiner GŸte und Liebe durch Christus und Maria gewirkt hat, immer neu wecken und stŠrken und kšnnte uns so in der gegenwŠrtigen Glaubenskrise im wahren, unverfŠlschten Glauben bestŠrken.

†berdies kšnnte dieser tŠgliche dreimalige ãAngelusÒ in jeder Seele, in jeder christlichen Familie und Gemeinschaft ein Klima schaffen, in welchem das wŠchst, was Maria so herrlich bekannt und verwirklicht hat: die Dienstbereitschaft Gott und den Mitmenschen gegenŸber, die demŸtige Ergebung in den Willen Gottes in Freud und Leid und die Anbetung des menschgewordenen ewigen Wortes Gottes. Und immer wieder wŸrden wir am Morgen, Mittag und Abend durch den ãAngelusÒ an den allerwichtigsten Dialog erinnert, an den Dialog mit Gott im Gebet und an den Dialog des edelsten Menschen mit einem Engel: Der Dialog der ersten Frau und Stammmutter der Menschheit, Eva, mit dem gefallenen Engel Luzifer hat zum Unheil und Verderben gefŸhrt; der Dialog der edelsten Frau und Stammmutter der erlšsten Menschheit, Maria, mit dem Engel Gabriel sollte Heil und Erlšsung bringen fŸr alle Menschen, die demŸtig glauben an den SŸhne- und Erlšsertod Jesu Christi, des Sohnes Gottes und Mariens!

Dieses schlichte, vertrauensvolle Gebet des ãAngelusÒ am Morgen, Mittag und Abend kšnnte sich vor allem in den Familien ungemein segensreich auswirken, denn eine Familie, die noch gemeinsam betet, und wŠre es morgens, mittags und abends nur der ãEngel des HerrnÒ – sie hŠlt auch zusammen und bricht nicht so leicht auseinander. Denn wie kšnnte man sich so oft im Geiste die liebwerte Gestalt der jungfrŠulichen Gottesmutter und ihr leuchtendes Beispiel lebendig vor Augen stellen, ohne zu ihrer Nachahmung bewegt zu werden?!

Tragen wir doch durch unser Beispiel und unser Wort dazu bei, dass der ãEngel des HerrnÒ wieder gebetet wird, und zwar nicht zur im stillen KŠmmerlein und in der Kirche, sondern auch in der …ffentlichkeit! Kenner der Geschichte der Volksfršmmigkeit melden uns: Es gab in frŸheren Zeiten, teilweise sogar bis herauf in die Zwanziger- und Drei§igerjahre unseres Jahrhunderts in den Dšrfern und MŠrkten, teilweise auch noch in den KleinstŠdten niemanden, der nicht beim Ertšnen der Glocken zum ãEngel des HerrnÒ an Ort und Stelle begann, den ãEngel des HerrnÒ zu beten.

Es ist anders geworden. M an ist feige geworden. Man betet noch – wenn es hochgeht – in der Kirche und im stillen KŠmmerlein, aber die Stra§e, die …ffentlichkeit kennt nicht mehr das Gebet. Das ehemals christliche Abendland hat immer mehr ein sŠkularisiertes, ein entsakralisiertes, ein entchristlichtes, ein atheistisches Antlitz bekommen und ist zur Welt ohne Gott geworden. Die Glocken lŠuten zwar noch am Morgen, Mittag und Abend und mittags kann man sie teilweise sogar im Radio hšren. Aber sie finden weithin kein Echo mehr im Gebet.

Ein Missionsbischof aus dem Fernen Osten erzŠhlte, wie seine Neuchristen Ÿberall, im Zug oder auf dem Marktplatz, auch mitten in ganz heidnischer Umgebung, mittags um 12 Uhr niederknien und den ãEngel des HerrnÒ beten. Und die Heiden im Fernen Osten finden das in Ordnung. Konsequent vorgelebtes Christentum imponiert den Heiden. Der wieder mutig vor aller Welt gebetete ãEngel  des HerrnÒ, dieses Bekenntnis einer erneuerten Christenheit, sollte unsere Losung werden. So meinte vor einigen Jahren der gro§e Schweizer Priester-Publizist Robert MŠder. Ob wir uns das nicht zu Eigen machen sollten? In 25 StŠdten der Bundesrepublik und in …sterreich ist das mutige Beispiel der MŸnchener Katholiken, die jeden Samstagabend vor der MariensŠule in der Stadtmitte MŸnchens laut den Rosenkranz beten, nachgeahmt worden. Ob wir nicht in unseren Dšrfern und MŠrkten wenigstens damit wieder anfangen sollen, beim LŠuten der Gebetsglocke den ãEngel des HerrnÒ zu beten, auch in der …ffentlichkeit, allein und gemeinsam: stehen bleiben, den Hut abnehmen, den Mut aufbringen und beten!

Vor einigen Jahren habe ich mit einigen Kollegen auf der Fahrt zum GrŸnder der Legio MariŠ, Frank Duff, etwas Schšnes erlebt: Wir fuhren mittags im O-Bus durch die Hauptstadt Dublin. Was geschah? Als die Glocken zu lŠuten begannen, nahmen die mŠnnlichen O-Bus FahrgŠste samt dem O-Bus Chauffeur den Hut bzw. die MŸtze ab und alle im O-Bus wurden still: betende Menschen in der Hast einer europŠischen Gro§stadt!

Etwas von dieser katholischen Haltung des tapferen katholischen Volkes der Iren sollte auch in uns wieder lebendig werden, nicht zuletzt durch unser persšnliches BemŸhen, den Morgen, den Mittag, den Abend eines jeden Tages dem Gebet zu weihen im Gedenken an das Geheimnis der Menschwerdung Gottes aus Maria der Jungfrau, der Kšnigin des Friedens und der Mutter der Kirche!